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Der wilde Kater

Katzengeschichten von Wolfgang Schwerdt

Zielsicher lief der große, kräftige Kater über den nachtdunklen Hof, seinen Hof, auf das Wohngebäude zu. Die Lichter waren längst verloschen und die Menschen zu Bett gegangen. Genau die richtige Zeit, um sein Jagdrevier, das Wohnhaus, aufzusuchen. Die Scheune interessierte den Kater längst nicht mehr, denn es gab gute Gründe, seine Jagd in das Wohngebäude zu verlagern.
Einer davon war sicherlich, daß sich hier die fettesten Mäuse und Ratten niedergelassen hatten. Aufmerksam strich der Kater um das Gebäude. Die Menschen mochten es nicht, wenn der Kater das Haus besuchte. Aber so sehr sie sich auch anstrengten, auch nur jeden erdenklichen Einschlupf zu verschließen, der Kater fand immer einen Weg in das Haus. Und das war auch kein Wunder, denn er war hier geboren worden, hatte schon eine ganze Reihe menschlicher Gäste auf seinem Hof überstanden und kannte jeden Winkel, jeden verborgenen Weg, ja jeden Stein der alten Gemäuer.
Der Kater sprang auf einen Baum, lief behende einen schwankenden Ast in schwindelnder Höhe entlang, sprang fast lautlos auf das Dach und verschwand in einer Luke. Nun galt es, den richtigen Weg zu seiner Beute zu finden. Alle Sinne angespannt, lief er Schritt für Schritt durch verborgene Gänge in den Decken und Wänden, bis er den Flur des Wohnbereiches erreichte. Die Schnurrhaare vibrierten, die Ohren waren steil nach vorne gerichtet und die weit geöffneten Augen nahmen jeden Schatten, jede Kontur der Räume wahr. Nur kein Geräusch machen, damit die Bewohner des Hauses nicht aufwachten. Das Geräusch, das aus dem Schlafzimmer kam, ließ ihn auf der Stelle erstarren. Sie durften ihn nicht bemerken. Dann nämlich würde er zum Gejagten. Lesen Sie weiter . . .
Katzengeschichten von Wolfgang Schwerdt

Zielsicher lief der große, kräftige Kater über den nachtdunklen Hof, seinen Hof, auf das Wohngebäude zu. Die Lichter waren längst verloschen und die Menschen zu Bett gegangen. Genau die richtige Zeit, um sein Jagdrevier, das Wohnhaus, aufzusuchen. Die Scheune interessierte den Kater längst nicht mehr, denn es gab gute Gründe, seine Jagd in das Wohngebäude zu verlagern.
Einer davon war sicherlich, daß sich hier die fettesten Mäuse und Ratten niedergelassen hatten. Aufmerksam strich der Kater um das Gebäude. Die Menschen mochten es nicht, wenn der Kater das Haus besuchte. Aber so sehr sie sich auch anstrengten, auch nur jeden erdenklichen Einschlupf zu verschließen, der Kater fand immer einen Weg in das Haus. Und das war auch kein Wunder, denn er war hier geboren worden, hatte schon eine ganze Reihe menschlicher Gäste auf seinem Hof überstanden und kannte jeden Winkel, jeden verborgenen Weg, ja jeden Stein der alten Gemäuer.
Der Kater sprang auf einen Baum, lief behende einen schwankenden Ast in schwindelnder Höhe entlang, sprang fast lautlos auf das Dach und verschwand in einer Luke. Nun galt es, den richtigen Weg zu seiner Beute zu finden. Alle Sinne angespannt, lief er Schritt für Schritt durch verborgene Gänge in den Decken und Wänden, bis er den Flur des Wohnbereiches erreichte. Die Schnurrhaare vibrierten, die Ohren waren steil nach vorne gerichtet und die weit geöffneten Augen nahmen jeden Schatten, jede Kontur der Räume wahr. Nur kein Geräusch machen, damit die Bewohner des Hauses nicht aufwachten. Das Geräusch, das aus dem Schlafzimmer kam, ließ ihn auf der Stelle erstarren. Sie durften ihn nicht bemerken. Dann nämlich würde er zum Gejagten. Lesen Sie weiter . . .

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