Mircea Pfleiderer und Birgit Rödder - Was Katzen wirklich wollen
Noch immer erscheint die Katze äußerst rätselhaft. Die Autorinnen entschlüsseln in „Was Katzen wirklich wollen“ so manches Geheimnis unserer Stubentiger.
„Was ist eine Katze?“, fragen die Autorinnen gleich zu Anfang ihres Buches „Was Katzen wirklich wollen“ und regen damit bei so manchen Besitzer mehr oder weniger schmusiger Stubentiger doch zum Nachdenken an. Zweifellos gehören Menschen, die sich ein Buch wie es hier vorgestellt wird, zulegen, meist zu jenen, die hinsichtlich Katze nicht mehr ganz unbedarft sind. Und so darf man erwarten, dass die Liste der zahlreichen Katzenratgeber mit diesem Buch nicht um weiteres „bereichert“ wird, das eigentlich Bekanntes zum zigsten male wiederkäut.
Forschung über Falbkatze und Karakal
Natürlich haben auch Dr. Mircea Pfleiderer und Birgit Rödder die Katze nicht neu erfunden. Wie sollten sie auch, wenn doch unsere Hauskatze genau das schon selbst übernommen hat. Denn die Katze ist das einzige Tier, das sich selbst domestiziert hat. Und was das bedeutet, das vermitteln die beiden Autoren in spannender, kompetenter und kurzweiliger Weise. Und es ist dieser Ansatz, die Ableitung des Wesens unserer zahmen Katzen mit all seinen Facetten von ihrer wilden Urform, der Falbkatze, die das vorliegende Buch auf neuestem Forschungsstand tatsächlich zu etwas Besonderem macht. Diese Vergleiche und Ableitungen sind aber keine zusammengelesene Theorie. Mircea Pfleiderer arbeitete unter anderem als langjährige Assistentin eines der bekanntesten Katzenforscher, Prof. Dr. Paul Leyhausen. Auf einer Farm in Südafrika studiert sie zudem Katzenverhalten an wilden und in Gefangenschaft lebenden Kleinkatzen wie Falbkatze oder Karakal.
Die studierte Biologin, Verhaltensforscherin und Tierpsychologin Birgit Rödder wiederum beschäftigt sich intensiv mit dem Lernverhalten von Katzen und verfolgt seit einigen Jahren zusammen mit Frau Pfleiderer eigene wissenschaftliche Studien.
Von der Wild- zur Hauskatze
Der Einstieg unter dem Titel „Der Weg zur Hauskatze“ ist, wie sich bei den folgenden Kapiteln herausstellt, gut gewählt. Er umfasst zwar auch das Standardrepertoire nahezu aller Katzenratgeber mit einem Überblick über die Physis und Ausstattung der Katze, oder den obligatorischen historischen Abriss des Verhältnisses zwischen Mensch und Katze. Aber die Schwerpunkte liegen hier eindeutig in Themen und Informationen, die auch den recht katzenkompetenten Leser immer wieder mental aufhorchen lassen. Welcher Katzennarr weiß schon, dass seine Samtpfote vor dem Genuss ihrer Beute mit den sogenannten Schnurrhaaren den Fell- oder Federstrich ihres Opfers überprüft, weil sich die „Nahrungsbrocken ‚gegen den Strich‘ nur schlecht abbeißen oder herunterschlucken lassen“. Solche Informationen und natürlich auch die Beschreibung der noch immer wenig erforschten Ahnen der Hauskatzen oder aber die Darstellung der Unterschiede zwischen Wild- und Hauskatze bis hin zu den körperlichen und geistigen Domestikationsfolgen, lässt das Buch selbst bei zunächst Bekanntem nicht langweilig werden.
Verhalten des Stubentigers
Auch die ausführliche Auseinandersetzung mit dem Verhalten der nach wie vor wilden Hauskatze basiert auf persönlichen, vergleichenden Beobachtungen zwischen Wild- und Hauskatze und mit jeder gelesenen Seite beginnt man seine Stubentiger ein wenig mehr zu verstehen, ihre Verhaltensmotive, ihre Reaktionen auf unser Verhalten, ihre unglaublich differenzierte „Sprache“. Wie selbstverständlich streuen die Autorinnen immer wieder wichtige Haltungstipps in ihre Ausführungen ein, wie beispielsweise Ernährungs- und Fütterhinweise im Kapitel „Das Verhalten von Hauskatzen“.
Je weiter sich das Buch seinem Ende nähert, desto stärker entwickelt es sich zu einem praxisorientierten Katzenratgeber, etwa mit dem Kapitel „Unerwünschtes Verhalten“, das sich über vom „Normalen“ abweichendes Verhalten, über Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu Verhaltensstörungen erstreckt. Bereits in diesem Kapitel wird deutlich wie hilfreich die ausführliche Darstellung grundlegender Wesenszüge der Hauskatzen durch die Ableitung aus ihrer latent ja noch immer vorhandenen wilden Vergangenheit war.
Ratgeber für Katzenhalter
Mit dem letzten Teil „Der Beginn einer Freundschaft“ wenden sich die Autoren wieder obligatorischem zu. „Welche Katze passt zu uns“, „Mietzes Einzug in ihr neues Zuhause“ oder „Alltag und Erziehung“ stehen hier auf dem literarischen „Fahrplan“. Vieles in diesem Kapitel sollte einem engagierten Katzenbesitzer eigentlich bekannt sein. Als relativ kurzer Abriss dieser Thematik ist es aber nicht wirklich fehl am Platze. Denn das Buch darf durchaus auch Menschen empfohlen werden, die (noch) keine Ambitionen zur Katzenhaltung haben oder aber sich mit dem Gedanken an einen solchen pelzigen Hausgenossen tragen. Für Katzenliebhaber ist dieses Buch beinahe ein Muss. Nicht nur, dass es das Verständnis für die natürlichen Bedürfnisse des faszinierenden Hausgenossen verständlich macht, im gewissen Sinne beantwortet es auch die Anfangs gestellte Frage „Was ist eine Katze“ auf eine Weise, die man so sicher nicht erwartet hätte.
Tierschutz und Katzenzucht
Zwei Aspekte sollten bei der Bewertung des Buches nicht unerwähnt bleiben. Auch die zahlreichen Illustrationen sind in ihrer Qualität und Aussagekraft bemerkenswert und bei aller Katzenliebe haben die Autorinnen ein erfrischend unverkrampftes, sehr natürliches Verhältnis zu den Protagonisten ihres Buches. Erfrischend und authentisch auch die gelegentlich nicht nur zwischen den Zeilen hervorblitzenden klaren und entschlossenen Positionen zu Tierschutz, Katzenzucht oder der gerade aktuellen Diskussion um Wild- Hauskatzenverpaarung. Alles in allem ein recht komplettes Buch, dessen Autorinnen sich jedoch der Unendlichkeit des Themas „Verhalten und Persönlichkeit der Katze“ bewusst sind. „Das liegt zum einen daran“, so schreiben Pfleiderer und Rödder in ihrem Nachwort, „dass Katzen ihre Geheimnisse wohl zu wahren wissen, zum anderen, dass Katzen Individualisten sind. Jede Katze ist anders; sie hat eine Persönlichkeit, deren Beschreibung allein schon ein ganzes Buch füllen könnte.“
Echte Katzenliebhaber wussten das ja schon immer, nach der Lektüre des Buches wissen sie nun aber auch, warum dies so ist.
Dr. Mircea Pfleiderer, Birgit Rödder: Was Katzen wirklich wollen. Gräfe und Unzer 2010. Gebunden, 208 Seiten. Euro 16,99.
„Typisch Katze“ – ein Buch als Schlüssel zur Seele Ihrer Katze
Aus der Natur des Stubentigers ziehen die Autoreninnen von „Typisch Katze“ Rückschlüsse auf richtige Haltung und Umgang mit den geheimnisvollen Samtpfoten.
„Typisch Katze, der Schlüssel zur Seele Ihrer Katze“ heißt das Buch, das 2010 bereits in zweiter Auflage erschienen ist. Da geht es – wie könnte es anders sein – um die faszinierenden körperlichen und Sinneseigenschaften des Stubentigers, um Charakter und Individualismus, um die soziale Flexibilität, eben um alles, worüber man bei Katzen Bescheid wissen sollte.
Ratgeber „Typisch Katze“
Katzenliebhaber können über diese Themen gar nicht genug lesen. Immer wieder interessant: Ausführungen zur Katzensprache, Mensch-Katzen-Beziehungen, Spiele, Nahrung, Kinderstube. Und selbstverständlich behandelt auch „Typisch Katze“ das ganze Repertoire – aber ein wenig anders. Auf Dauer kann es sich natürlich kein Verlag oder Autor leisten, einen Katzenratgeber nach dem anderen zu produzieren, ohne dem bei diesem Thema meist ohnehin geneigten Leser etwas Neues zu bieten. Wir kennen das von unseren Katzen: natürlich muss man essen, aber irgendwann wird das immer wieder gleiche Futter dann doch fade und langweilig – man lässt es einfach stehen.
„Typisch Katzen“ sollte man denn doch nicht stehen lassen, auch wenn die hier vor fachlich kompetenten Hintergrund der Autorinnen publizierten „harten Fakten“ zur Katze sicherlich nicht allein ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung sein sollten.
vom Katzenhalter zum Katzenversteher
Der Verlag bewirbt das Buch mit der Aussage, eigens für diesen Ratgeber ein völlig neuartiges Konzept und Layout entwickelt zu haben. Tatsächlich unterscheidet sich „Typisch Katze“ von anderen Katzenratgebern durch eine interessante und kurzweilige Mischung aus Sachinformation und „Erlebnisberichten“. Gerade die Berichte machen neben den fotografischen Highlights den Reiz des Buches aus. Denn hier werden mit Pauline, dem roten Kater, der eigentlich ein Wachhund ist, Smokey oder Crazy einerseits konkrete Katzenpersönlichkeiten in ihrem Lebensumfeld beobachtet – sozusagen eine literarische Webcam – als auch Situationen und Ereignisse aus der Sicht des Stubentigers geschildert. Die ergänzenden Passagen reiner Sachinformation nehmen schließlich relativ wenig Raum ein und sind zudem oft in Infokästen und Interviews verpackt. Stärker als die meisten Katzenratgeber spricht „Typisch Katze“ bei der Informationsvermittlung also die Emotionen des Lesers an, stellt also einen direkten Bezug zwischen Leser und den Protagonisten des Buches an.
Lernen wie eine Katze
Die Gefahr, dass ein solches Konzept in Gefühlsduselei oder Vermenschlichung von „Katzengefühlen“ abgleitet ist groß. In „Typisch Katze“ kommt dieser Eindruck jedoch an keiner Stelle auf. Der Leser wird hier vor allem zum Beobachter, dem durch gezielte Informationen die richtige Interpretation des Katzenverhaltens nahegebracht wird. Das „völlig neuartige“ Konzept also: Beobachten und Lernen – eine seit Jahrtausenden bewährte, ausgesprochen kätzische Methode.
Das Buch macht Spaß und der Leser darf sich nicht nur an den schönen Geschichten, nützlichen Informationen und knackigen Interviews der auch katzenerfahrenen Journalistin Gabriele Linke-Grün erfreuen. Auch die Illustrationen der Fotografin Monika Wegler sind nicht nur schön anzusehen. Einzel- und Detailfotos, Fotosequenzen und nicht zuletzt die ein- und doppelseitigen großformatigen Bilder und Bildergeschichten lassen den Leser auch optisch in die Welt der Katzentiere eintauchen.
Ein wenig überraschend, nach kurzer Besinnung jedoch durchaus passend: das „Making of . . .“ im Anhang des Buches. Hier verrät Monika Wegler einige Tipps, die man beim Fotografieren von Katzen berücksichtigen sollte.
Gabriele Linke-Grün, Monika Wegler: Typisch Katze – Der Schlüssel zur Seele Ihrer Katze. Gräfe und Unzer Verlag Jahr. Gebunden, 144 Seiten. Euro 14,99.
Mircea Pfleiderer und Birgit Rödder - Was Katzen wirklich wollen
Noch immer erscheint die Katze äußerst rätselhaft. Die Autorinnen entschlüsseln in „Was Katzen wirklich wollen“ so manches Geheimnis unserer Stubentiger.
„Was ist eine Katze?“, fragen die Autorinnen gleich zu Anfang ihres Buches „Was Katzen wirklich wollen“ und regen damit bei so manchen Besitzer mehr oder weniger schmusiger Stubentiger doch zum Nachdenken an. Zweifellos gehören Menschen, die sich ein Buch wie es hier vorgestellt wird, zulegen, meist zu jenen, die hinsichtlich Katze nicht mehr ganz unbedarft sind. Und so darf man erwarten, dass die Liste der zahlreichen Katzenratgeber mit diesem Buch nicht um weiteres „bereichert“ wird, das eigentlich Bekanntes zum zigsten male wiederkäut.
Forschung über Falbkatze und Karakal
Natürlich haben auch Dr. Mircea Pfleiderer und Birgit Rödder die Katze nicht neu erfunden. Wie sollten sie auch, wenn doch unsere Hauskatze genau das schon selbst übernommen hat. Denn die Katze ist das einzige Tier, das sich selbst domestiziert hat. Und was das bedeutet, das vermitteln die beiden Autoren in spannender, kompetenter und kurzweiliger Weise. Und es ist dieser Ansatz, die Ableitung des Wesens unserer zahmen Katzen mit all seinen Facetten von ihrer wilden Urform, der Falbkatze, die das vorliegende Buch auf neuestem Forschungsstand tatsächlich zu etwas Besonderem macht. Diese Vergleiche und Ableitungen sind aber keine zusammengelesene Theorie. Mircea Pfleiderer arbeitete unter anderem als langjährige Assistentin eines der bekanntesten Katzenforscher, Prof. Dr. Paul Leyhausen. Auf einer Farm in Südafrika studiert sie zudem Katzenverhalten an wilden und in Gefangenschaft lebenden Kleinkatzen wie Falbkatze oder Karakal.
Die studierte Biologin, Verhaltensforscherin und Tierpsychologin Birgit Rödder wiederum beschäftigt sich intensiv mit dem Lernverhalten von Katzen und verfolgt seit einigen Jahren zusammen mit Frau Pfleiderer eigene wissenschaftliche Studien.
Von der Wild- zur Hauskatze
Der Einstieg unter dem Titel „Der Weg zur Hauskatze“ ist, wie sich bei den folgenden Kapiteln herausstellt, gut gewählt. Er umfasst zwar auch das Standardrepertoire nahezu aller Katzenratgeber mit einem Überblick über die Physis und Ausstattung der Katze, oder den obligatorischen historischen Abriss des Verhältnisses zwischen Mensch und Katze. Aber die Schwerpunkte liegen hier eindeutig in Themen und Informationen, die auch den recht katzenkompetenten Leser immer wieder mental aufhorchen lassen. Welcher Katzennarr weiß schon, dass seine Samtpfote vor dem Genuss ihrer Beute mit den sogenannten Schnurrhaaren den Fell- oder Federstrich ihres Opfers überprüft, weil sich die „Nahrungsbrocken ‚gegen den Strich‘ nur schlecht abbeißen oder herunterschlucken lassen“. Solche Informationen und natürlich auch die Beschreibung der noch immer wenig erforschten Ahnen der Hauskatzen oder aber die Darstellung der Unterschiede zwischen Wild- und Hauskatze bis hin zu den körperlichen und geistigen Domestikationsfolgen, lässt das Buch selbst bei zunächst Bekanntem nicht langweilig werden.
Verhalten des Stubentigers
Auch die ausführliche Auseinandersetzung mit dem Verhalten der nach wie vor wilden Hauskatze basiert auf persönlichen, vergleichenden Beobachtungen zwischen Wild- und Hauskatze und mit jeder gelesenen Seite beginnt man seine Stubentiger ein wenig mehr zu verstehen, ihre Verhaltensmotive, ihre Reaktionen auf unser Verhalten, ihre unglaublich differenzierte „Sprache“. Wie selbstverständlich streuen die Autorinnen immer wieder wichtige Haltungstipps in ihre Ausführungen ein, wie beispielsweise Ernährungs- und Fütterhinweise im Kapitel „Das Verhalten von Hauskatzen“.
Je weiter sich das Buch seinem Ende nähert, desto stärker entwickelt es sich zu einem praxisorientierten Katzenratgeber, etwa mit dem Kapitel „Unerwünschtes Verhalten“, das sich über vom „Normalen“ abweichendes Verhalten, über Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu Verhaltensstörungen erstreckt. Bereits in diesem Kapitel wird deutlich wie hilfreich die ausführliche Darstellung grundlegender Wesenszüge der Hauskatzen durch die Ableitung aus ihrer latent ja noch immer vorhandenen wilden Vergangenheit war.
Ratgeber für Katzenhalter
Mit dem letzten Teil „Der Beginn einer Freundschaft“ wenden sich die Autoren wieder obligatorischem zu. „Welche Katze passt zu uns“, „Mietzes Einzug in ihr neues Zuhause“ oder „Alltag und Erziehung“ stehen hier auf dem literarischen „Fahrplan“. Vieles in diesem Kapitel sollte einem engagierten Katzenbesitzer eigentlich bekannt sein. Als relativ kurzer Abriss dieser Thematik ist es aber nicht wirklich fehl am Platze. Denn das Buch darf durchaus auch Menschen empfohlen werden, die (noch) keine Ambitionen zur Katzenhaltung haben oder aber sich mit dem Gedanken an einen solchen pelzigen Hausgenossen tragen. Für Katzenliebhaber ist dieses Buch beinahe ein Muss. Nicht nur, dass es das Verständnis für die natürlichen Bedürfnisse des faszinierenden Hausgenossen verständlich macht, im gewissen Sinne beantwortet es auch die Anfangs gestellte Frage „Was ist eine Katze“ auf eine Weise, die man so sicher nicht erwartet hätte.
Tierschutz und Katzenzucht
Zwei Aspekte sollten bei der Bewertung des Buches nicht unerwähnt bleiben. Auch die zahlreichen Illustrationen sind in ihrer Qualität und Aussagekraft bemerkenswert und bei aller Katzenliebe haben die Autorinnen ein erfrischend unverkrampftes, sehr natürliches Verhältnis zu den Protagonisten ihres Buches. Erfrischend und authentisch auch die gelegentlich nicht nur zwischen den Zeilen hervorblitzenden klaren und entschlossenen Positionen zu Tierschutz, Katzenzucht oder der gerade aktuellen Diskussion um Wild- Hauskatzenverpaarung. Alles in allem ein recht komplettes Buch, dessen Autorinnen sich jedoch der Unendlichkeit des Themas „Verhalten und Persönlichkeit der Katze“ bewusst sind. „Das liegt zum einen daran“, so schreiben Pfleiderer und Rödder in ihrem Nachwort, „dass Katzen ihre Geheimnisse wohl zu wahren wissen, zum anderen, dass Katzen Individualisten sind. Jede Katze ist anders; sie hat eine Persönlichkeit, deren Beschreibung allein schon ein ganzes Buch füllen könnte.“
Echte Katzenliebhaber wussten das ja schon immer, nach der Lektüre des Buches wissen sie nun aber auch, warum dies so ist.
Dr. Mircea Pfleiderer, Birgit Rödder: Was Katzen wirklich wollen. Gräfe und Unzer 2010. Gebunden, 208 Seiten. Euro 16,99.
„Typisch Katze“ – ein Buch als Schlüssel zur Seele Ihrer Katze
Aus der Natur des Stubentigers ziehen die Autoreninnen von „Typisch Katze“ Rückschlüsse auf richtige Haltung und Umgang mit den geheimnisvollen Samtpfoten.
„Typisch Katze, der Schlüssel zur Seele Ihrer Katze“ heißt das Buch, das 2010 bereits in zweiter Auflage erschienen ist. Da geht es – wie könnte es anders sein – um die faszinierenden körperlichen und Sinneseigenschaften des Stubentigers, um Charakter und Individualismus, um die soziale Flexibilität, eben um alles, worüber man bei Katzen Bescheid wissen sollte.
Ratgeber „Typisch Katze“
Katzenliebhaber können über diese Themen gar nicht genug lesen. Immer wieder interessant: Ausführungen zur Katzensprache, Mensch-Katzen-Beziehungen, Spiele, Nahrung, Kinderstube. Und selbstverständlich behandelt auch „Typisch Katze“ das ganze Repertoire – aber ein wenig anders. Auf Dauer kann es sich natürlich kein Verlag oder Autor leisten, einen Katzenratgeber nach dem anderen zu produzieren, ohne dem bei diesem Thema meist ohnehin geneigten Leser etwas Neues zu bieten. Wir kennen das von unseren Katzen: natürlich muss man essen, aber irgendwann wird das immer wieder gleiche Futter dann doch fade und langweilig – man lässt es einfach stehen.
„Typisch Katzen“ sollte man denn doch nicht stehen lassen, auch wenn die hier vor fachlich kompetenten Hintergrund der Autorinnen publizierten „harten Fakten“ zur Katze sicherlich nicht allein ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung sein sollten.
vom Katzenhalter zum Katzenversteher
Der Verlag bewirbt das Buch mit der Aussage, eigens für diesen Ratgeber ein völlig neuartiges Konzept und Layout entwickelt zu haben. Tatsächlich unterscheidet sich „Typisch Katze“ von anderen Katzenratgebern durch eine interessante und kurzweilige Mischung aus Sachinformation und „Erlebnisberichten“. Gerade die Berichte machen neben den fotografischen Highlights den Reiz des Buches aus. Denn hier werden mit Pauline, dem roten Kater, der eigentlich ein Wachhund ist, Smokey oder Crazy einerseits konkrete Katzenpersönlichkeiten in ihrem Lebensumfeld beobachtet – sozusagen eine literarische Webcam – als auch Situationen und Ereignisse aus der Sicht des Stubentigers geschildert. Die ergänzenden Passagen reiner Sachinformation nehmen schließlich relativ wenig Raum ein und sind zudem oft in Infokästen und Interviews verpackt. Stärker als die meisten Katzenratgeber spricht „Typisch Katze“ bei der Informationsvermittlung also die Emotionen des Lesers an, stellt also einen direkten Bezug zwischen Leser und den Protagonisten des Buches an.
Lernen wie eine Katze
Die Gefahr, dass ein solches Konzept in Gefühlsduselei oder Vermenschlichung von „Katzengefühlen“ abgleitet ist groß. In „Typisch Katze“ kommt dieser Eindruck jedoch an keiner Stelle auf. Der Leser wird hier vor allem zum Beobachter, dem durch gezielte Informationen die richtige Interpretation des Katzenverhaltens nahegebracht wird. Das „völlig neuartige“ Konzept also: Beobachten und Lernen – eine seit Jahrtausenden bewährte, ausgesprochen kätzische Methode.
Das Buch macht Spaß und der Leser darf sich nicht nur an den schönen Geschichten, nützlichen Informationen und knackigen Interviews der auch katzenerfahrenen Journalistin Gabriele Linke-Grün erfreuen. Auch die Illustrationen der Fotografin Monika Wegler sind nicht nur schön anzusehen. Einzel- und Detailfotos, Fotosequenzen und nicht zuletzt die ein- und doppelseitigen großformatigen Bilder und Bildergeschichten lassen den Leser auch optisch in die Welt der Katzentiere eintauchen.
Ein wenig überraschend, nach kurzer Besinnung jedoch durchaus passend: das „Making of . . .“ im Anhang des Buches. Hier verrät Monika Wegler einige Tipps, die man beim Fotografieren von Katzen berücksichtigen sollte.
Gabriele Linke-Grün, Monika Wegler: Typisch Katze – Der Schlüssel zur Seele Ihrer Katze. Gräfe und Unzer Verlag Jahr. Gebunden, 144 Seiten. Euro 14,99.
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