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Schreck in der Morgenstunde


Morgens kurz nach 7:00 Uhr. Die Maus hat ihren Morgenspaziergang
bereits beendet, etwas gefressen und lag nun
wieder auf dem Kissen
vor der Heizung
. Doch Allegra war noch immer verschwunden. Ob-
wohl sie zusammen mit der Maus gegen 5 Uhr den Raum verließ ...

Vom Bett aus schaute ich häufiger zum Oberlicht am Garagendach,
denn bis jetzt haben wir noch nicht herausgefunden,
wie Allegra
am Vortag auf das Garagendach gekommen ist
. Früher, als sie noch
jünger und keine Diabetikerin war, da war das kein Problem: Die
Weide an der Garage hochgeklettert, dann über den Holzzaun
balanciert, ein Hopp und Katz' war auf dem Dach. Oder sie ver-
weilte lieber stundenlang auf einem Ast der Korkenzieherweide
zum Vögel- oder Eichhörnchen beobachten. Und dann sprang sie
sogar die ca. 2,5m hohe Distanz vom Garaggendach zum Boden.
Ja, früher einmal war sie eine regelrechte Sprungkünsterlin.
Wesentlich energiegeladener und kraftvoller als Maus ...

Nach einiger Zeit bekam ich Bedenken, schaute im Garten
nach ihr, sah zur Treppe unserer Haus-Mitbewohnerin, auf der
Allegra gerne häufiger sitzt, suchte in der Kleiderkammer,
hinter den Gardinen und unter dem Küchentisch auf dem
Stuhl. Nix zu sehen - Allegra blieb mal wieder unauffindbar!

Doch gegen 8:00 Uhr hörte ich sie ins Haus stürmen. So das
übliche Geräusch, wenn Katz' viel Hunger mitbringt oder ganz
viel Durst hat. Auch wenn sie ihre 5 Minuten hat, dann wird sie
zwischendurch mal wieder zur russischen Rennkatze. Doch
irgendwie klang es anders, als Allegra ins Haus kam. Sie saß bei
Wolfgang vor dem Bett, und die Geräusche kamen mir merk-
würdig vor. Also schnell nachgeschaut: Allegra war richtig nass!

Sie muss wohl in den Teich gefallen sein. Gerade gestern hatte
ich scherzhaft angemerkt, dass wir den Steg und Teichrand
spätestens im nächsten Jahr nacharbeiten müssen, da wir
oder unsere Katzen sonst demnächst vom Steg oder von den
wackeligen Betonplatten vom Rand in den Teich fallen werden.
Und nun war das wohl ausgerechnet Allegra heute passiert ...

Schnell griff ich eines der Biberbettlaken aus der Fensterbank
und verpackte die triefend nasse Katz'. Inzwischen war auch
Wolfgang hochgeschreckt. Und dieses Foto konnten wir uns
trotz der Situation nicht verkneifen:


Lange konnte ich sie nicht im Tuch halten. Und außerdem
war das Laken auch recht schnell durchfeuchtet. Nun war also
Wolfgang an der Reihe, sich um das nasse Etwas zu kümmern.
Doch Katz' brauchte jetzt Abstand und war nur damit beschäftigt
sich das Fell zu ordnen, die Pfoten zu schlecken bzw. sich so gut
als möglich zu trocknen.


Mich hingegen interessierte, ob Allegra tatsächlich mit einer
der Betonplatten in den Teich gerutscht war. Ich brauchte ja
nur den nassen Spuren zu folgen ...

Doch die Spuren führten nicht geradeaus oder links zum Teich,
sondern rechts zur Garage! Das Fliegengitter auf dem Regenfass
hing halb auf dem Rand. Und dann war mit klar, dass Allegra wohl
bei dem Versuch vom Garagendach zu springen auf die nicht trag-
fähige Fliegengitter-Abdeckung vom Regenfass gesprungen war.

Erst viel später realisierte ich, dass das Fass noch vor ein paar Tagen
fast voll war, und Allegra darin unbemerkt hätte ertrinken können ...

Foto: W.Hein



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