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Umzug mit Katzen

Die Frage, wie man am besten bei einem Umzug mit Katzen vorgeht, taucht ab und zu mal auf.

Wir haben einen grossen Umzug über 800 Kilometer (von Süddeutschland nach Hamburg) und einen kleinen Umzug (von Hamburg nach Schleswig-Holstein) hinter uns gebracht, beide verliefen problemlos.

Während dem Packen der Kartons waren die Katzen (damals war es nur 4) immer mitten drin. Das Kartongebirge war ein super Abenteuerspielplatz :D

Am Umzugstag gab es 4 Stunden vor Abfahrt das letzte mal etwas zu essen. Dann konnten alle nochmal in Ruhe aufs Katzenklo und wurden danach in Kennels (Transport-Boxen) gesetzt, BEVOR das Umzugsunternehmen anrückte.
Während die Wohnung ausgeräumt wurde, standen die Kennels im Badezimmer, also dem Raum, in den niemand hinein musste.

Am Ende wurden die Katzen in den Kennels ins Auto getragen und los gings. Die Möbel und die Kartons gingen im LKW des Umzugsunternehmens auf die Reise.

Drei Kennels standen angeschnallt auf der Rückbank, einen (den mit dem Mama-Kindchen Sophie drin) hatte ich aufm Schoss. Die gesamten 800 Kilometer.War nicht wirklich bequem :D

Die erste halbe Stunde kamen Beschwerden aus dem Fond. Man meckerte und jammerte etwas. Die aaarmen Katzen wurden nicht etwa getröstet und damit darin bestätigt, dass sie Grund zum Jammern hätten, sondern aufgemuntert.
"Wir sind bald da und nun stellt euch nicht so an, liebe Kinderchen", so in der Art.
Trösten ("oooh ihr aaaarmen Mäuse, was müsst ihr alles mitmachen" in Mitleids-Tonfall) bringt bei sowas gar nichts. Es bestärkt die Tiere wirklich nur darin, alles gaaaanz furchtbar finden zu müssen und die Fahrt wird dadurch nur noch unangenehmer für sie.

Wir sind mit nur ein paar sehr kurzen Pausen durchgefahren, ohne Autoradio und ohne Rauchen im Auto, natürlich. Wenn einer von uns in einer Raststätte auf der Toilette war, blieb der andere bei den Tieren.
Nach 10 Stunden waren wir angekommen, mitten in der Nacht.

Die Katzen wurden in ein Zimmer gebracht, in das die Umzugsleute nicht hinein mussten. Es wurde ein Katzenklo aufgestellt, Kuscheldecken ausgelegt und natürlich gab es auch gleich etwas zu futtern.
Ein paar Stunden später, früh morgens, trudelte dann auch der LKW der Spedition ein. Die Zimmertüre zu dem Raum, in dem die Katzen sich befanden, wurde abgechlossen. Damit nicht aus Versehen doch jemand die Türe öffnen könnte und womöglich eine Katze in Panik aus dem Haus rennen würde.

Möbel und Kartons wurden ins Haus getragen. Als die Umzugsleute fertig und weg waren, machten wir die Zimmertüre auf und die Katzen konnten sich in ihrem neuen, zu dem Zeitpunkt noch total chaotischen neuen Zuhause umsehen. Das war natürlich sehr spannend für sie. Alles wurde erkundet, treppauf-treppab wurde das Haus erforscht.
Während dem Aufbauen der Möbel und Auspacken der Kartons waren die Katzen natürlich live dabei und nachts schlief die ganze Bande schon wieder in aller Seelenruhe bei uns im Bett.

Der zweite Umzug war noch problemloser. Waren ja diesmal auch nur bisschen was über 50 Kilometer.
Wir transportieren abends alle Katzen mit dem Auto ins neue Haus und schliefen dort (auf dem Boden, Möbel waren ja noch nicht da) in einem Zimmer, dessen Türe geschlossen blieb.
Am nächsten Morgen fuhren wir nach Hamburg, Umzugsunternehmen kam, Möbel und Kartons wurde verladen und ins neue Haus gebracht. Die Katzen blieben in dem Zimmer, bis die Umzugsleute weg waren und wurden dann durchs Haus geführt.
Diesmal dauerte es etwas länger, bis sie das neue Heim erkundet hatten, das ist 4 mal so gross wie das vorige. Mein alter Kater (vor zwei Jahren gestorben, er war der coolste Kater ever) vorneweg. Der schaffte es fast, in allen Zimmern gleichzeitg zu sein, so flott war er unterwegs. Er fand das alles gaaaanz toll und aufregend und super, wie beim grossen Umzug zuvor auch schon.


Also nochmal zusammengefasst:
  • Katzen uuuunbedingt in Kennels verladen, BEVOR der grosse Trubel los geht und sie dann im ruhigsten Zimmer bis zur Abfahrt parken. 
  • Katzen ungefähr 4 Stunden vor dem Verladen zum letzten mal füttern. Drauf achten, dass alle nochmal auf dem Katzenklo waren. Katzen können ohne Probleme ein paar Stunden ohne Futter und Wasser auskommen. Unterwegs NICHT füttern.
  • Katzen unterwegs nicht aus den Kenneln lassen, nicht gross mit ihnen rummachen, sondern zügig von A nach B transportieren.
  • Autoradio aus, Fenster zu (wegen Zugluft) und nicht rauchen im Auto.
  • Katzen in der neuen Wohnung im ruhigsten Zimmer parken. Entweder in einem Zimmer, in das niemand rein muss (Zimmertüre abschliessen!) oder im Kennel lassen und diese in ein ruhiges Zimmer stellen, notfalls in den Keller oder ins Badezimmer.
  • Katzen erst frei in der Wohnung rumlaufen lassen und ihnen das neue Zuhause zeigen, wenn die Möbelpacker weg sind. 

Und noch was, worauf man achten sollte. Da haben wir nämlich echten Bockmist gebaut, den Emmi mit Krankheit bezahlen musste. Das war so unsagbar doof von uns, ich könnte mich heute noch dafür ohrfeigen:
Achtet darauf, dass die Lüftungsschlitze der Klima-Anlage und der Lüftung im Auto nicht auf die Kennels gerichtet sind.
Emmis Kennel stand beim grossen Umzug auf dem mittleren Rücksitz. Davor in der Konsole ist der Auslass für die Lüftung. Das war uns absolut nicht bewusst, weil wir ja im Auto nie selber auf der Rückbank sitzen. Wir hatten nur vorne immer mal kurz die Klimaanlage eingeschaltet, damit die Tiere eben keinen Zug kriegen sollten.
Aber Emmi bekam während der ganzen Fahrt den Luftzug aus den Lüftungsschlitzen ab und bekam eine sehr schwere Erkältung davon.
Das war sooooooo unachtsam von uns :(


Letztes Jahr bin ich mit zwei Wildlingen nach Wien in ihr neues Zuhause geflogen. Auch das klappte fast reibungslos. War aber um ein Vielfaches aufregender als die beiden Umzüge mit dem Auto.

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