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Katastrophe in Japan

Ich habe momentan wenig Lust irgendwas Lustiges zu schreiben. Nachrichten-Junkie, der ich bin, sitze ich mit steigender Fassungslosigkeit vor dem Rechner und schau mir das Desaster in Japan an. Ausser, wenn Bericht über die Leute in den Kastastrophengebieten gesendet wird, dann schalte ich weg, ertrage ich nicht. Hab heute noch ein Trauma von einem Bericht, den ich vor Jahren über Tschernobyl gesehen habe, in dem sie Waisenhäuser in Russland und der Ukraine zeigten. Schwerstbehinderte Kinder, die nur verwahrt werden, die noch nie die Sonne gesehen haben, weil sie nur fürs Nötigste aus ihren Gitterbettchen rausgeholt werden und ansonsten ohne jede Zuwendung vor sich hin verrecken.
Das war das Herzerweichendste, was ich jemals gesehen habe und ich fange schon wieder an zu flennen, wenn ich nur dran denke.

Jedenfalls, Japan, Atomgau und so weiter.....den Gipfel der Fassungslosigkeit erlebte ich heute nacht, als ich via NHK (japanischer Sender, der auf englisch berichtet) dabei zugeschaut habe, wie sie versuchten, per Helikopter Wasser auf die betroffenen Reaktoren zu schmeissen. Es flogen 4 Helis an, jeder mit einem Wasserbehälter unterm Bauch, in den 7500 Liter Wasser passten. Wegen der Strahlung konnten die Helis nicht kreisen und zielen, sondern mussten ihre Wasserladungen quasi im Galopp über den Reaktoren ablassen. Der grösste Teil des Wassers wurde vom starken Wind vernebelt, es mag aber sein, dass ein paar Liter die Ziele getroffen haben. Wow.

So. Nur mal, um zu realisieren, was da ab geht: hätten alle 4 Ladungen Wasser die Reaktoren getroffen, wäre das insgesamt um einiges weniger Wasser gewesen, als in unser Schwimmbad hier im Haus passt. Und damit wollten die Reaktoren kühlen. *tilt*

Und für diesen mir-fehlen-die-Worte-Versuch, der mich hier auf meinem Stühlchen vor Fassungslosigkeit fast hintenüber kippen liess, wurde das Leben von mindestens 4 Menschen aufs Spiel gesetzt. Wenn die Helis mit je einem Mann besetzt waren, denn normal sind es drei pro Heli, wie ich ergoogelt habe.

Ich hatte schon vorher das Gefühl, dass dort NICHTS mehr unter Kontrolle ist, aber...... meine Fresse. Ich bin immer noch sprachlos und mittlerweile geneigt, den schlimmsten Szenarien Glauben zu schenken.

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